Eselohren Herdwangen e.V.

Narrenverein 1957

Die Chronik der Herdwanger Eselohren e.V.

(1) vor der Gründung zum e.V.

In Herdwangen, wie auch in vielen anderen Gemeinden, wurde schon lange vor den ersten Aufzeichnungen Fasnacht gefeiert. Die älteste schriftliche Überlieferung stammt aus dem Jahre 1892. So wurde zum Beispiel 1892 von der Narrengesellschaft Herdwangen "Des Onkels Schlafmütze" und "Das Duell von unsern Lait" auf einer Freilichtbühne vor dem Gasthaus "Adler" aufgeführt.
- Weitere Fasnachtsspiele folgten am Fasnachtssonntag 1896 / 1902 / 1903.

Während des ersten Weltkrieges war auch in Herdwangen der Fasnachtsbrauch unterbrochen.
Doch schon bald fanden sich wieder Idealisten und Narren zusammen, und es wurden die ersten Bürger- und Maskenbälle veranstaltet. Auch die Straßenfastnacht ließ nicht mehr lange auf sich warten. So wurde Bereits 1922 ein großer Wagenumzug veranstaltet der unter dem Motto "Die vier Jahreszeiten" stand, und die Wagen waren den jeweiligen Jahreszeiten angepaßt und dementsprechend wurde darauf gearbeitet.

Von den Jahren 1932 bis 1957 war die große Ära des Narrenpräsidenten Hugo Martin.
Ein viertel Jahrhundert führte er dieses hohe Amt aus.
Außer dem schmotzigen Dunnschtig, der weiterhin wie auch die Bürgerbälle traditionsgemäß weitergeführt wurden, legte er den Schwerpunkt auf den Fasnachtssonntag, wo er immer wieder großartig organisierte Umzüge veranstaltete.

Die Gründung zum neuen Narrenverein Herdwanger Eselohren 1957

Nach dem Rücktritt von Hugo I und der Auflösung des damaligen Elferrates erfolgte dann die Neugründung des Narrenvereins Herdwanger "Eselohren" 1957 unter Vorsitz von Narrenpräsident Franz Vogler.

Der Name "Eselohren" hat folgenden Ursprung:
Aus alter schriftlicher Überlieferung ist bekannt, dass Herdwangen im Lehen des Klosters Petershausen (Stadtteil von Konstanz) stand. Auch Herdwangen musste zur damaligen Zeit den Zehnten Teil an das Kloster abgeben.
Herdwangen war schon damals nicht mit reichen Gütern gesegnet. Darum zogen die Bauern mit bepackten Eseln von Herdwangen nach Petershausen um den "Zehnt" abzuliefern.
In Petershausen riefen dann die Klosterbrüder schon von weitem: „jetzt kommen die Herdwanger Eseltreiber“ oder eben auch Eselohren. Man sagt auch, dass Reisende beim Durchfahren von Herdwangen einen Taschentuchzipfel heraus hängen ließen, das auch soviel wie "Eselohren" bedeuten sollte.

Die Präsidenten seit 1957

Narrenpräsidenten waren seit 1957 Franz Vogler bis 1965, Heinrich Kossytorz bis 1972, Bruno Büchel bis 1982, Guido Braun bis 1992, und Konrad Jäger bis 2006, Reiner Schmid seit 2006 . Rainer Neidhart und Hubert Bauer bis 2018 unterstützt ab 2016 von Pascal Amman.

(2) Die Gründung zum e.V. 1977

1977 wurde man zu einem eingetragenen Verein, und gleichzeitig wurde die Zimmermannsgilde und 1978 die Schnellergilde gegründet.
Anlässlich des Bruderschaftsumzuges wurden 1988 die Griebeschmalzweible gegründet und 1996 kam die Gruppe Silberschweif dazu.
Anlässlich unseres Jubiläums 1998 wurde eine Maskengruppe, der Zehntfuxer gegründet. Diese Maskengruppe verkörpert die Bauern bei der Zehnt Abgabe.

Gründungsmitglieder des Narrenvereins Herdwanger Eselohren im Jahre 1957:
Präsident: Franz Vogler. Elferräte: August Atzenhofer, Egon Horlacher, Paul Keller, Oskar Stadler, Gerhard Lankau, Josef Schneider, Josef Speth, Johann Amann, Hubert Nothhelfer und Leo Vogler.

Auch außerhalb der Fasnachtszeit ist der Narrenverein sehr aktiv. So wird das Funkenfeuer seit Jahrzehnten von einer Gruppe aus dem Narrenverein weitergeführt. Die Außenanlage des Kindergarten in Herdwangen wurde durch den Narrenverein angelegt. Beim Bau der neuen Grundschule wurden die Dachdeckerarbeiten an der Pausenhalle vom Narrenverein übernommen, die Beschilderung des Wanderwegenetzes im Ortsteil Herdwangen mit den umliegenden Weilern wurde vom Narrenverein erstellt, sowie ein Transformatorenhäuschen überdacht und ein Geräteschuppen angebaut. Im Zuge vom Ausbau des Rathauskellers zum Vereinsraum wurde die Vorder- und eine Giebelfront des Rathauses trockengelegt.
Der Keller des Rathauses wurde durch den Narrenverein von 1988 -1993 zum Vereinsraum ausgebaut. Im August 1993 wurde dieser dann nach fünfjähriger Bauzeit und 3585 freiwillig geleisteten Arbeitsstunden zum "Narrenkeller" eingeweiht. Die Schirmherrschaft für diese Einweihung übernahm seine Durchlaucht Prinz Franz von Hohenzollern.

Seit 1993 veranstaltet der Narrenverein immer am ersten Ferienwochenende der Schulferien eine Dorfhockete, seit 1997 mit der Musikkapelle zusammen.
Als Rahmenprogramm wurden schon Sachen wie zum Beispiel eine Oldtimerschau, Flohmarkt, Drehorgelspieler treffen Handwerkerausstellung, Kunstmarkt usw. angeboten.

Einen sehr guten Kontakt pflegt der Narrenverein zum Verein der Badener von Hamburg und Umgebung mit Sitz in Hamburg.
So war es für uns eine Selbstverständlichkeit auf eine Einladung hin, 1990 Badische Fasnet in Hamburg aufzuführen.
Damit dieser Kontakt bestehen bleibt, beziehungsweise gefestigt wird trifft sich immer wieder eine größere Gruppe. Darauf waren die Hamburger 1993 mit 50 Personen bei uns eingeladen. Wir und der Musikverein waren 1996 mit einer nicht zu übersehbaren Gruppe von 70 Personen in Hamburg.
Der Vorsitzende des Badnervereins von Hamburg und Umgebung lebte während den Kriegsjahren in Herdwangen bei einer kinderlosen Familie. In Herdwangen besuchte er dann auch die Schule, ehe er wieder in seinen Geburtsort und zu seiner Familie nach Freiburg ziehen konnte.
Über seine Schulkameraden entstand dann auch der Kontakt zum Narrenverein.

Schon seit 20 Jahren wurde immer wieder von Mitgliedern der Wunsch geäußert eine Maske für unsern Verein zu schaffen und endlich ist es jetzt soweit.
Es wurde eine Figur gefunden, die auch aus der Abgabe des zehnten Teils an das Kloster Petershausen stammt, und zwar die Figur des Bauern mit zwei markanten Merkmalen.
Zum einen der Name und zum andern ein noch deutlicheres Merkmal an der Maske selber. Es entstand die Gruppe der Zehntfuxer.